Peter Kissling
- Aufgewachsen in Opfikon, Berufslehre als Augenoptiker in Zürich
- Verheiratet, 3 erwachsene Kinder
- Angestellter, seit 1991 in Dietikon/ZH
- Seit 2013 Ersatzmitglied im Bezirksrat Andelfingen
- Seit 2008 Mitglied im Wahlbüro Dachsen
- Seit 2013 Co-Präsident SP Weinland
Warum ich kandidiere
Seit langem arbeite ich im Hintergrund mit, um politisch gute Lösungen zu finden. Ich würde mich nun freuen, mich auch vermehrt in der Öffentlichkeit für eine fortschrittliche Politik einzusetzen.
Meine Schwerpunkte
Erhaltung unserer sozialen Errungenschaften
Es ist mir wichtig, drohenden sozialen Abbau zu verhindern. Die Revision unserer AHV ist mir ein ernstes Anliegen. Mit den neuen Vorschlägen zur Unternehmenssteuerreform (Steuervorlage 17) liegt zum Glück ein vernünftiger Vorschlag vor, um die AHV zu stärken. Die Gleichstellung von Frau und Mann ist noch immer nicht realisiert, da gibt es in den nächsten Jahren noch viel zu tun.
Entsorgung des Atommülls im Weinland
Als langjähriges Vorstandsmitglied von KLAR! Schweiz und Bewohner des Weinlandes engagiere ich mich seit 23 Jahren intensiv in der Frage, wie mit dem Atommüll umgegangen wird. Wir kämpfen für eine sichere Lösung und sind überzeugt, dass nur die direkte Mitbestimmung der Betroffenen zu einer optimal sicheren Lösung führt. Notfalls werden wir unausgegorene Konzepte der Nagra und der Bundesbehörden durch aktiven Widerstand bekämpfen.
Atommüll, die Entsorgungsfrage des Jahrhunderts
Peter Kissling, Bezirksrat (Ersatzmitglied), Co-Präsident SP Weinland, Vorstandsmitglied KLAR! Schweiz
Jedes Kind weiss heute, wie gefährlich die Atomtechnologie ist und auch, dass wir den hausgemachten radioaktiven Abfall kaum mehr loswerden. Trotzdem steht rund die Hälfte der Bevölkerung im Weinland der Entsorgung des Atommülls allzu gelassen gegenüber. Der Widerstand ist im Bewusstsein der Leute leider wenig präsent.
Natürlich gibt es auch Menschen, die sich kritisch einbringen und öffentlich engagieren. So etwa an der Mahnwache, die jeden Donnerstag an der Kreuzung zwischen Marthalen, Benken und Rheinau daran erinnert, dass dort die riesige Oberflächenanlage entstehen könnte. Seit einiger Zeit steht an der gleichen Kreuzung auch der Teufelsstein. Auch der Fels warnt sozusagen vor der drohenden heissen Zelle, wo dereinst der Atommüll umgepackt werden könnte, bevor er in der Versenkung in 600 Metern Tiefe verschwindet.
Weil mich das Thema so umtreibt, sitze ich auch im Vorstand von KLAR! Schweiz, der Bewegung, die mit Veranstaltungen und Öffentlichkeitsarbeit die Weinländerinnen und Weinländer für die vielen ungelösten Fragen bei der Endlagersuche sensibilisiert.
Vom Feuer des Widerstandes ist leider auch im Kantonsrat wenig zu spüren. Von den vier Kantonsräten des Weinlandes, zweimal SVP, einmal FDP und einmal SP, hat sich im Parlament bisher nur Markus Späth kritisch mit dem Atommülllager auseinandergesetzt. Die drei bürgerlichen Kantonsräte kommen alle aus dem Stammertal; offenbar ist das für sie schon zu weit weg ist, um sich betroffen zu fühlen. Auch von Behördenmitgliedern aus den Gemeinden höre ich immer wieder, der Atommüll sei kein Thema. Bei Einsprachen oder Orientierungsanlässen würden kaum Leute mitmachen. Und der zuständige, abtretende Regierungsrat Markus Kägi rät zwar zum Widerstand gegen einen Standort im Kanton Zürich, duldet aber den Teufelsstein in Marthalen nicht. Auch die örtlichen Behörden stören sich an der Aktion.
Die Bundesämter und deren Abteilungen, die sich seit 1972 mit dem Atommüll befassen müssen, spielen auf Zeit. Sie verfolgen die Strategie uns mit endlos scheinenden Verfahren zu zermürben.
2015 waren es noch sechs Standortregionen, dann wurde auf drei reduziert. Jetzt plant der Bundesrat die drei verbliebenen Standorte vertieft zu untersuchen. Das Zürcher Weinland gehört zur engeren Auswahl. In der ersten Hälfte 2019 wird in Trüllikon mit den ersten Sondierbohrungen gestartet, Bohrungen in weiteren Gemeinden werden folgen. Als betroffene Gemeinden, aber auch als gesamte Region sollten wir zusammenstehen und dafür kämpfen, dass der Suchprozess transparent und fair abläuft. Wenn das Atommüll-Lager am Schluss im Weinland gebaut werden sollte, dann müssen wir unsern Nachkommen gegenüber sagen können, dass wir alles getan haben, um es so sicher und so umweltverträglich wie irgend möglich zu konzipieren und zu realisieren.
Würde ich in den Kantonsrat gewählt, wäre das eines der zentralen Themen, für die ich mich einsetzen würde. Wir tragen hier eine grosse Verantwortung, besonders auch gegenüber zukünftigen Generationen.